#004 Let`s Pogo Baby! Gitta Peyn und der Tanz der Komplexität!
S01:E04

#004 Let`s Pogo Baby! Gitta Peyn und der Tanz der Komplexität!

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Hey, ich bin Maria Kühn!

Heute nehme ich euch mit auf eine besondere Reise durch das Spannungsfeld zwischen Klarheit und Komplexität.

Mein Gast ist Gitta Peyn, Autorin, Philosophin, Komplexitätsforscherin und Entwicklerin komplexer Modellierungsmethoden. Gitta hat eine einzigartige Perspektive auf Kommunikation, gesellschaftliche Polarisierung, künstliche Intelligenz und die Kunst, Klarheit zu schaffen – in einer Welt, die immer komplexer wird.

Nachdem ich Gitta mitten im Wendland abgeholt habe, nutzen wir die Fahrt, um tief in die Themen Verständigung, Führung und den Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen einzutauchen.

Unsere Reise führt uns durch die Untiefen der zwischenmenschlichen Kommunikation und die Herausforderungen, die Polarisierung und komplexe Systeme mit sich bringen. Eine gemeinsame Fahrt voller provokanter Thesen, bildhafter Metaphern und praktischer Erkenntnisse darüber, wie wir Klarheit und Orientierung in einer verworrenen Welt finden können.

Streckenplan: Die Klarheit im Schein der Laterne: Warum wir oft nur dort suchen, wo es einfach ist, und wie wir die echten Ursachen erkennen – wie ein Fahrer, der verzweifelt unter der nächsten Laterne nach seinen verlorenen Schlüsseln sucht, statt dort, wo sie wirklich verloren gegangen sind.

Das komplexe Driften: Die Kunst, zuzuhören, wenn alle durcheinanderreden – als würde man in einem Auto ohne Navigation auf einer unübersichtlichen Straße fahren, während jeder Insasse eine andere Richtung ruft.

Das vierdimensionale Schwein: Warum einfache Lösungen oft nicht ausreichen, um komplexe Probleme zu bewältigen – es ist wie der Versuch, ein übergroßes, vierdimensionales Gepäckstück in den begrenzten Kofferraum eines Kleinwagens zu pressen.

Leadership als Polarstern: Orientierung und Führung in unsicheren Zeiten – wie der Polarstern, der uns in dunklen Nächten auf Kurs hält, hilft gutes Leadership, die Richtung zu bewahren.

Let’s Pogo, Baby: Der Mut, gemeinsam zu tanzen – auch wenn wir unterschiedlich sind – wie eine spontane Party auf einem Rastplatz, bei der alle, egal woher sie kommen, einfach mittanzen.


Highlight-Zitate unserer Fahrt:

“Solange ich nicht meinen kann, was ich sage, stehe ich schon in Konflikt mit meiner eigenen Kommunikation.” – Gitta Peyn

“Komplexes Driften – alle schreien, aber keiner hört richtig zu.” – Gitta Peyn

“Ein vierdimensionales Schwein kann nicht durch einen eindimensionalen Schlitz gepresst werden.” – Gitta Peyn

“Menschen, die verunsichert sind und auf Komplexitätsstufe 0 reagieren, brauchen Orientierung.” – Gitta Peyn

Stichworte:

Klarheit, Kommunikation, Führungskräfte, Polarisierung, Leadership, Komplexitätsmanagement, gesellschaftliche Verständigung, Orientierung, mehrwertige Logik

Zielgruppe:

Führungskräfte, Change Manager, Handwerker, Coaches, Berater, sowie gesellschaftlich und politisch Interessierte, die Orientierung in einer komplexen Welt suchen und ihre Kommunikations- und Führungskompetenzen stärken möchten.


Weiterführende Informationen zu Gitta Peyn und ihrer Arbeit:

Offizielle Webseite von Gitta Peyn

Hier findest du eine Übersicht zu Gitta Peyns Arbeiten, Projekten und Forschungsschwerpunkten. gitta-peyn.de

Formwelten Institut

Erfahre mehr über das Formwelten Institut und die Forschung von Gitta Peyn im Bereich der mehrwertigen Logik und Kommunikation. formwelten-institut.de

Blog von Gitta Peyn

Regelmäßige Beiträge von Gitta Peyn zu systemischer Kommunikation, Komplexitätsmanagement und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Blog

Gitta Peyn auf LinkedIn

Folge Gitta Peyn auf LinkedIn, um ihre neuesten Aktivitäten, Projekte und Gedanken zur systemischen Kommunikation zu verfolgen.

Gitta Peyns Blog-Schnittstelle

Eine Übersicht über ihre neuesten Blogartikel und thematischen Beiträge. Blog-Interface

Gitta Peyn im Carl-Auer Magazin

Artikel und Essays von Gitta Peyn im Carl-Auer Verlag, insbesondere zu Themen wie systemische Kommunikation und Wirklichkeitsemulation. Carl-Auer Magazin

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(Transcribed by TurboScribe.ai. Go Unlimited to remove this message.) Die Idee dahinter ist die, dass am Ende Menschen die Möglichkeit gegeben werden soll, sagen zu

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können, was sie meinen, damit sie endlich auch meinen können, was sie sagen. Wunderschön gesagt.

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Solange ich nicht meinen kann, was ich sage, stehe ich schon in Konflikt mit meinen eigenen Sätzen,

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mit meiner eigenen Kommunikation. Konflikte entstehen dadurch, dass die Beteiligten

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gar nicht genau wissen, was sie eigentlich meinen. Aber wir eine Gesellschaft haben,

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in der alle so tun sollen, als wüssten sie das, weil es angeblich eine Schwäche ist,

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nicht zu wissen, was man eigentlich meint. Heute habe ich jemand ganz Besonderen dabei,

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Gitta Pein. Gitta ist Komplexitätsforscherin seit über 35 Jahren und wir sprechen darüber,

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wie wir in einer komplexen Welt Orientierung finden, warum klare Kommunikation so wichtig

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ist und wo wir trotz aller Unterschiede echte Verständigung schaffen können. Hört rein,

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es lohnt sich wirklich. Gitta Pein, ich hole dich jetzt ab und ich weiß noch gar nicht,

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wohin das geht. Danke, du holst mich hier aus Lüchow-Jezel ab und ich habe gedacht,

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wenn du Lust hast, fahren wir an die Elbe und zwar nach Hitzacker. Das ist ein toller Luftkurort

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hier in der Gegend. Eine tolle Gegend, also das Wendland ist sowieso traumhaft. Angeschneid Bisse,

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dann lass uns losfahren. In jedem Dorf ist irgendwas los, also auch für Kinder, für Erwachsene,

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also von Töpfern über Indianerdorf über Jazzfestival, also traumhaft schön und du

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kannst hier mit dem Fahrrad von Dorf zu Dorf fahren und hast einfach überall irgendwelche

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Unterhaltung. Das klingt ja traumhaft. Nutzt du das, mit den Leuten ins Gespräch zu gehen?

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Manchmal ja, tatsächlich. Also ich selbst bin eher eine Zweisiedlerin und genieße die Ruhe

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und Einsamkeit und Stille, die das Wendland bietet. Macht irrespaß. Das klingt toll. Auf

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der einen Seite Einsiedler, also so fühle ich mich ja auch manchmal, mit viel Zeit im Homeoffice und

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sich Dinge auszudenken und da suche ich ja auch immer nach Inspirationsquellen und du bist mir

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aufgefallen, da habe ich dich ja ein bisschen gestalkt, könnte man fast sagen, auf LinkedIn,

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in deinen Beiträgen, wo ich dann immer gedacht habe, verdammt, jetzt hat sie recht. Jetzt hat

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sie mich ja echt auf den Fuß erwischt, dass da Gedanken dabei waren, die ich noch nicht gedacht

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habe oder irgendwo ganz tief drin gesteckt haben und die du so ein bisschen vorgekitzelt hast,

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um dann weiter darauf rumzudenken und ich fand das so unglaublich spannend. Ich traue mich noch

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fast nicht zu sagen, was das ist und womit du dich so intensiv beschäftigt hast. Kannst du

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das nochmal erklären? Ja, das kann ich machen. Also ich bin eigentlich ein furchtbar langweiliger

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Mensch. Ich sage die ganze Zeit nur das Offensichtliche, aber es ist halt, wir leben in

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keiner Gesellschaft, in der das Offensichtliche sonderlich gefragt ist. Also gerade die Office-Kulturen

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haben damit enorme Schwierigkeiten, weshalb ich auch im Handwerk mich deutlich mehr zu Hause fühle.

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Da geht es noch mehr zur Sache und da ist es direkt da. Was ich mache, mache ich es am einfachsten. Also

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ich habe vor über 30 Jahren, das war 1988, an was gearbeitet, das habe ich Modeling genannt. Ich

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wollte einfach unbedingt meine eigene Sprache so klar bekommen, dass die zentralen Konzepte,

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also Begriffe mit Bedeutungshintergrund, so auf dem Punkt sind, dass ich dort, wo es darauf ankommt,

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immer genau weiß, wovon ich spreche, was ich meine. Für mich war mit dem Hintergrund einer

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Familie mit gleich zwei Nazi-Großvätern sehr wichtig, für mich Selbstklarheit zu schaffen.

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Das war auch eine selbsttherapeutische Arbeit, um es mal von der Seite zu betrachten,

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Gleit zu verschaffen in meinen Grundkonzepten, um auf die Art und Weise auch mit dem besser klar

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zu kommen, was emotional da am Toben war. In solchen Familien, also ich bin nicht gerade

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Boomer-Generation, ich bin 1965 geboren, aber so knapp dran, da gibt es unheimlich viel Tabus.

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Und diese Tabus führen um Offensichtlichkeit drumherum. Wenn du ein Tabu irgendwo hast,

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darfst du nicht genau hingucken. Dann darf es nicht konkret werden. Also verbiegt sich dort

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der Sinn für Tatsächliches um das Phänomen drumherum. Du kannst es auch als eine Form von

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systemischem Gaslighting begreifen. Das gesamte Kommunikationssystem, die Familie, das soziale

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Umfeld versucht, das Thema zu vermeiden und so zu tun, als wäre da kein Problem. Wo Kinder,

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so wie in des Kaisers neuer Kleider, feststellen, Moment mal, der hat ja nichts an, da stimmt doch

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irgendwas nicht. Das war so eine Idee von mir, dass ich meine eigenen Grund- und Kernkonzepte

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einfach mal mit Hilfe von Philosophie, Psychologie, Soziologie, Standardbegriffen dort auf den Punkt

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bringe. Ich habe dann angefangen, die für mich selbst zu bauen und bin damit zu meinem Mann

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und er meinte, ja gute Idee, nehmen wir doch gleich die Maschinen mit an Bord und bauen etwas,

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das so funktioniert, dass sich Konzept auf Konzept auf Konzept bezieht, sodass du hinterher ein

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selbstreferenziertes, also selbstbezügliches, großes Netzwerk aus Kernkonzepten hast,

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die sich alle durcheinander, also nicht durcheinander, sondern durcheinander erklären.

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Als eine Basis für nicht nur für mich und meinen Mann Ralf, sondern hinterher für jeden und das

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eben so gebaut, dass durch die Selbstbezüglichkeit auch eine Maschine schlussendlich, also eine

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künstliche Intelligenz, mit so einem System arbeiten könnte. Die Idee dahinter ist die, dass

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am Ende Menschen die Möglichkeit gegeben werden soll, sagen zu können, was sie meinen, damit sie

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endlich auch meinen können, was sie sagen. Wunderschön gesagt. Solange ich nicht meinen

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kann, was ich sage, stehe ich schon in Konflikt mit meinen eigenen Sätzen, mit meiner eigenen

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Kommunikation und ich sehe das immer wieder, also wenn wir jetzt so in Organisationen zum Beispiel

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schauen, die Konflikte entstehen dadurch, dass die Beteiligten gar nicht genau wissen, was sie

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eigentlich meinen, aber wir eine Gesellschaft haben, in der alle so tun sollen, als wüssten

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sie das, weil es angeblich eine Schwäche ist, nicht zu wissen, was man eigentlich meint. Ja,

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wir haben eine Urteilsgesellschaft. Jeder muss zu allem immer gleich eine Meinung haben und

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irgendwas wissen. Ich gehe gar nicht davon aus, dass das grundsätzlich der Fall ist, weder bei

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mir noch bei anderen und ich sehe immer wieder, wie Menschen sich deswegen streiten. Plus jetzt

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für Organisationen ist sowas natürlich auch sehr hilfreich, wenn es darum geht, überhaupt Probleme

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auf den Punkt zu bringen, denn wenn du nicht sagen kannst, was du meinst und auch nicht meinen kannst,

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was du sagst, hast du das Problem, dass du häufig dazu neigen wirst, Probleme mit dem zu beschreiben,

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was übrig bleibt, also dem, worüber du schon eine Meinung hast, wo du denkst, dass du sagen kannst,

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was du meinst und meinen kannst, was du sagst. Oh, Gitta, ich verliebe mich gerade. Die Folge

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daraus ist, das sehe ich immer wieder, dass Mitarbeitende zum Beispiel in Organisationen

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sehr viel der Probleme auf Leadership attribuieren, einfach deshalb, weil sie dort die Begriffe dafür

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haben und weil die Emotionen da in diese Richtung rutschen, da die anderen Konflikte nicht bezeichnet

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werden können. Das ist so ein bisschen so, wie der Betrunken hat seinen Hausschlüssel verloren und

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sucht den unter der Straßennatelle, weil es da heller ist. Je mehr Begriffe du hast, desto größer wird

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der Scheinwerferraum und desto mehr andere Dinge kannst du eben sehen, besser beschreiben, kannst

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sie mitnehmen, desto mehr Kontexte tun sich auf und über desto mehr können wir sprechen. Das ist so

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eine der Triebfedern unserer Forschung oder meiner Forschung und dann eben auch der meines Mannes.

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Mein Mann ist der Mathematiker im Haus, hat außerdem noch einen Hintergrund in Soziologie,

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Ur- und Frühgeschichte, Archäologie, eine ganz putzige Mischung. Das Zweite ist, dass ich aus

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dieser Forschung heraus, wo wir uns auch mit Naturwissenschaften und natürlich mit Mathematik,

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damit die künstliche Intelligenz da mitmachen kann später. Das ist auch so eine Idee, bauen wir doch

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nicht nur Maschinen, die uns die Arbeit erleichtern, sondern bauen wir auch Maschinen, die uns mit

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herausfordern, klarer zu werden, präziser zu werden, mehr Kontexte aufzutun, den Scheinwerferraum zu

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vergrößern. Das war das eine und durch diese Forschung hat sich für mich dann auch gezeigt,

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dass durch die Verbindung mit Naturwissenschaft, Mathematik sich da noch mehr Möglichkeiten

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ergeben, weiter zu forschen, nämlich noch mehr Modelle zu bauen und so bin ich dann auf

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Komplexitätsmanagement gekommen. Das war relativ früh. Was mir aufgefallen ist, wir kommen mit

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dem IQ, also Intelligenzquotienten und EQ eigentlich nicht sonderlich weit, weil der IQ misst nur

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spezifische Formen von Mustererkennungsfähigkeit. Der EQ ist ebenfalls eingeschränkt, aber wir sind

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eigentlich Komplexitätswesen. Das ist das Wasser, in dem wir schwimmen und das ist auch das, was wir

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kontinuierlich hervorbringen. Also so wie wir schwimmen im Meer der Komplexität, schlucken die

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ganze Zeit Meerwasser und scheiden das dann auch wieder aus. Das wäre jetzt ein etwas unangenehmes Bild,

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aber trifft es irgendwie ganz gut. Wir bringen durch unsere umgehende Komplexität kontinuierlich

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neue hervor. Da wollte ich also sehr früh dann auch angeregt durch insgesamt die Komplexitätsforschung

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auch in der Naturwissenschaft und Mathematik ein Modell zur Verfügung stellen, das sehr

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simpel funktioniert, sodass wir unsere Fähigkeiten in Komplexität auch beschreiben, benennen und

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messen können. Denn ich denke, jetzt auch in Organisationen ist das ganz wichtig, dass wir

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neue Messkriterien haben. Da schwimmt uns momentan alles weg in den Komplexen. Man versucht

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das mit Wertschätzungskulturen und psychologischer Sicherheit in den Griff zu kriegen. Aber das ist

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dieses Straßenlaternen-Schlüsselsuche-Phänomen. Wir brauchen da mehr. Also das, was ich glaube,

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verstanden zu haben, und jetzt kannst du mich gerne korrigieren, dass ihr da was entwickelt habt,

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auch mithilfe von KI, das diese Kommunikationsmuster sichtbar macht auf höherer Ebene.

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Das ist nochmal ein anderer Faktor, ja. Hinter dem Sprachmodell, von dem ich gesprochen habe,

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mit den Konzepten, liegt tatsächlich eine mehrwertige Logik. Also eine Logik, die nicht

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nur von wahr-falsch ausgeht, sondern die mit vier Werten arbeitet, die uns jetzt befähigt.

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Komplexe Systeme, also komplexe Entscheidungssysteme, nicht nur menschliche Psyche oder Kommunikation,

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sondern alles, was es da gibt, vom Sturm bis hin zu Psyche und Kommunikationssystemen,

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auch von naturwissenschaftlichen Phänomenen, zu modellieren und dann am Computer uns anzuschauen,

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was diese Dinge tun. Und daraus haben wir schon viel darüber gelernt, wie Konflikte funktionieren,

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wie Kooperationssysteme funktionieren, wie man, wir nennen das Formlines, also Entwicklungsschritte

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von System A hin zu dem B, was wir haben wollen, wie man die auf die einfachstmögliche Art und Weise

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auf den Punkt bringen kann, was enorm hilfreich ist. Denn also solange deine Modelle keinen

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formalen Unterbau haben, ist schwer zu entscheiden, wie viel an dem Modell ist eigentlich Akzidenz,

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ja also hübsches, hübsches, ausschmückendes Beiwerk und wie viel ist Attribut, also dringend

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notwendiges Merkmal. Und wir konzentrieren uns auf diese Attribute, auf universelle Merkmale,

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also auf Merkmale, die alle komplexen Systeme zeigen. Und darüber können wir jetzt das auf

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wesentliche beschränken, was getan werden kann, will ich von A nach B kommen. Da dann Maßnahmenkataloge

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mit KollegInnen aus dem Bereich Psychologie oder Soziologie oder Philosophie oder der

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organisatorischen Praxis oder Politologen oder was auch immer, immer angepasst an das jeweilige

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System vor Ort. Auf die Art und Weise können wir ganz viele Dinge einfach wegschneiden,

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ja also das ganze Versuchs- und Irrtumsspiel und diese Modellüberfrachtung so, auch so nach dem

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Motto, na wir haben ein Problem, ja dann machen wir mal Leadership-Empathietrainings. Also aus

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der puren Hilflosigkeit heraus, ich weiß nicht, was ich tun soll, also mache ich mal das. Diese

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ganzen Dinge können wir darüber komplett ausschalten, wir gehen nur über die Form der

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Systeme und können dann sehen, okay, da ist das angemessen zu tun, da ist das angemessen zu tun,

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da ist das angemessen zu tun. Zack, reduziert aufs Wesentliche. Ist ein irrer Faktor in Sachen

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Kostenersparnis, Zeitersparnis und vor allen Dingen auch Nerven. Ja, auch das. Ich glaube,

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das ist auch der Punkt, wo ich diese Idee, die du jetzt viel, viel schöner ausgedrückt hast,

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als ich das jemals könnte. Ist ja auch meine Forschung, das kannst du ja gar nicht. Ja,

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genau. Wo ich vor Ehrfurcht in manchen Momenten auch erstarrt bin. Also auf der einen Seite suche

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ich genau nach solchen Dingen. Ich habe manchmal das Gefühl, jetzt im Moment noch, also ich gehe

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ja auch in Organisationen und begleite die und mache Prozessbegleitung, aber habe trotzdem immer

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das Gefühl, dass ich hier nur an einem kleinen Puzzlestück, was vielleicht auch nur Rundrum-Maßnahmen

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sind, um an die eigentlichen Konflikte gar nicht rangehen zu müssen, dass ich daran jetzt arbeiten

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kann, ohne tatsächlich eine Wirksamkeit für die Organisation in dem Fall zu entwickeln. Gleichzeitig

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mit der Idee im Hinterkopf, ich bin mir sicher, dass es etwas gibt, nur dass es mein Wissen noch

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nicht hergibt. Deswegen war ich so fasziniert davon. Ich sagte, doch, das ist es. Also das ist es. Ich

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kann es noch nicht völlig greifen. Da fehlt mir noch Wissen. Da hat es begonnen, die Gitter zu

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stoppen. Ja, ich meine, das Schöne an dieser Forschung ist, wir stehen nicht in Konkurrenz zu

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irgendwelchen anderen Modellen, sondern wir sind einfach vorgelagert. Bevor man jetzt in hektischen

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Aktionismus verfällt oder einfach glaubt, ohne das überprüft zu haben oder vielleicht auch gar

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nicht überprüfen kann, weil die Modelle noch dafür fehlen, man müsste das und das und das machen,

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holt man sich erst mal uns rein. Wir analysieren die Kommunikationssysteme oder noch besser zeigen

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euch, wie es geht, dass wir das selbst machen können. Das ist ja noch das Allerbeste. Dann

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kann eben direkt vor Ort entschieden werden, was sinnvoll ist zu tun. Dann holt man dich da rein

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oder irgendjemand anders und kann dann wirklich on point arbeiten. Was mich so fasziniert hat bei

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dieser Forschung, das sind ja weit über 30 Jahre, das mit der Ehrfurcht, Kunststück, mach sowas mal

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35 Jahre, dann steckst du wirklich tief drin. Was mich so begeistert hat, wir wussten ja,

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als wir angefangen haben mit der Polylogik, sag ich jetzt mal, mit der mehrwertigen Logik und

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den Computer-Emulationen, die wir machen konnten, gar nicht kommt dabei überhaupt was Sinnvolles

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zu Hause. Als wir dann die ersten Emulationen gesehen haben, das war so wow, da ist was. Dann

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sind wir hingegangen und haben dafür Anwendungen geschrieben. Dann zu sehen, die funktionieren in

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der Praxis wirklich so wie Popo auf Eimer. Wirklich hundertprozentig, dass alle Experten,

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mit denen wir bislang zusammengearbeitet haben, in der sozialen Arbeit oder in der Psychologie,

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in der Organisationsentwicklung uns sagen, ja, das ist exakt das, was jeder Experte zumindest

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fühlt, was wir jetzt so auf den Punkt bringen können. Aber jeder Experte hat immer seine

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Akzidenzien dabei und kann nicht so genau sagen, sind die wirklich wichtig oder sind sie nicht?

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Jetzt können sie es. So arbeiten wir auch mit sozialen Einrichtungen zusammen und einige

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davon haben jetzt angefangen, sich diese Formlines auszudrucken. Die hängen dann dahinter. Also,

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wenn wieder die Konflikte mit Langzeitarbeitslosen, da geht es ja richtig zur Sache. Das sind ja harte

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Probleme. Dann hängt dahinter die Mediationsformline, zum Beispiel, wie komme ich am schnellsten vom

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Konflikt in ein Kooperationssystem? Die hängt dann dahinter an der Wand, sodass du dich nicht

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immer wieder ablenken lässt, weil das echte Leben, das spielt die ganze Zeit Streichel und eine

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Psyche ist beteiligt. Es knallt, es wird emotional, es wird anstrengend und du verlierst einfach den

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Kurs. Das heißt, wir sind im Grunde genommen sowas wie der Polarstern in der Nautik. Ja,

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so wie früher mit Sextanz und solchen Sachen gearbeitet wurde. Dass du einfach dann deine

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Ausrichtung hast, das ist die Formline, darum geht es, Kurs halten, Kurs halten, Kurs halten.

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Nach meinem Verständnis von System ist es ja egal, ob das eine soziale Einrichtung ist,

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ob das ein Handwerksbetrieb ist, ob das ein Konzern ist oder ob das im Politischen

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abgebildet wird. Das ist ja egal. Kommunikation ist Kommunikation. Ja,

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ob zwischen Leuten in der Chefetage oder auf dem Bau. Nur die Formen, die gucken wir uns an. Die

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sind tatsächlich unterschiedlich. Da können wir unterschiedliche Formlines auch isolieren. So

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gibt es regelmäßige Muster im Handwerk, die etwas anders aussehen als in Office-Kulturen. Aber im

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Großen und Ganzen, es sind sechs Grundformen, die Kombinatorik daraus sind 64. Also so groß ist

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das Feld nicht. Auch übrigens typisch in der gesamten Komplexitätsforschung, ob in den

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Naturwissenschaften oder jetzt hier, wo wir so die Brücken bauen zwischen Natur- und

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Geisteswissenschaft, zeigt sich immer wieder, Komplexität baut sich aus einigen wenigen

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Grundbausteinen. Das ist jetzt stark vereinfacht. Also mein Mann würde mich jetzt schlauen dafür,

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dass ich sage, das sind Bausteine. Es verbaut sich an Bausteinen.

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Wir sitzen nicht mit dem Auto. Die Bausteine selber liegen eigentlich außerhalb der Systeme.

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Aber du hast völlig recht. Ja, das lässt sich auf alle Kommunikationssysteme anwenden.

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Bevor ich zu einer pikanten Frage komme. Ich sitze hier in Thüringen,

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vielleicht ahnst du schon, wohin die Reise dann geht. Welche Einflussgrößen,

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welche Modelle oder Konzepte haben euch denn fasziniert oder sind denn stark prägend in

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diese Arbeit reingeflossen? Ja, da sind auf der mathematischen Seite unter anderem die Arbeiten

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von Matthew Cook, von John von Neumann zur Automatentheorie. Auf der geisteswissenschaftlichen

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Seite unter anderem Luhmann. Aber auch im Bereich der Strachkonstruktion natürlich die

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strachphilosophische Seite, die auch Basis ist dann für den konstruktivistischen Part.

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Wittgenstein und folgende, wobei ich jetzt heute nicht mehr unbedingt empfehlen würde,

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Wittgenstein zu lesen, außer als historisches Ding, weil da ist noch viel Seinsdenken drin und

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als Konstruktivistin habe ich da eher eine andere Perspektive drauf. Aber ja, Wittgenstein war dabei.

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Uns hat auch sehr interessiert, was macht Stephen Wolfram im Bereich der Erforschung

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zellulärer Automaten. Also im Wesentlichen Automatentheorie, Mathematik und in der

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Geisteswissenschaft vor allem die Strachphilosophie, Konstruktivismus, Modelltheorie,

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Wissenschaftstheorie und Systemtheorie. Jetzt zur kontroversen Frage. Auf politischer Ebene,

20:55

habt ihr das mal durch euer System gejagt? Du meinst, was da so allgemein passiert? Ja,

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haben wir. Wenn ich das mit Realkonstruktivismus, das ist das mit der mehrwertigen Logik im

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Hintergrund, wo wir dann Systeme auch zeigen können, wie funktionieren ihre Formen am

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Computer, was tun die da? Das haben wir uns natürlich angeschaut und wir haben momentan

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gesamtgesellschaftlich etwas, das nennen wir komplexes Driften, wo der Fokus vor allen Dingen

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auf dem eigenen Mitteilen liegt und verstehen und meinen, werden erwartet, aber gehen immer

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weiter unter. Und dieses komplexe Driften, wo alle schreien und keiner hört mal richtig zu.

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Eine gefährliche Situation insofern, die kippt schnell in den symmetrischen Konflikt. Guck

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mich an, nicht dich. Nee, nee, guck mich an, nicht dich. Wo alle Beteiligten versuchen,

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sich wechselseitig auszuschließen. Da sind wir derzeit und die politische Lage lässt sich relativ

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einfach so beschreiben, dass das diese Problematik, also des komplexen Driftens mit verstärkt durch die

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Social Media, also durch die ganz neuen Medienlandschaften, die sich entwickelt haben,

22:08

wo das Private öffentlich wird und wo Menschen das Problem haben, dass sie mit einer Globalisierung

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konfrontiert sind, für die ihre Bildungssysteme oder auf die ihre Bildungssysteme sie nicht

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vorbereitet haben, dass sie nämlich theoretisch dazu in der Lage sind, mit jedem auf diesem

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Planeten zu kommunizieren. Das ist eine irre hohe Komplexität und unsere Bildungssysteme schaffen

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eher Menschen, die sich ausrichten sollen in Richtung Wirtschaft, die sich spezialisieren

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sollen, statt dass mehr ein breitflächiges Wissen gefördert wird, auch und vor allem in die Richtung,

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wie gehe ich mit Komplexität insgesamt um und vor allen Dingen, wie gehe ich mit sozialer

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Komplexität um. Parteien wie AfD und BSW surfen diese Unfähigkeit bzw. diese Bildungslücken,

23:00

die unsere Bildungssysteme hinterlassen haben, sehr, sehr stark. Mit dem Angebot auch aus

23:07

diesem komplexen Driften, alle rufen, haben Ideen, tragen sie raus, das sehen wir in den Social Media

23:14

sehr, sehr stark, aber eben auch in den Medien dieses Kämpfen um Aufmerksamkeit der Leserschaften,

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der Zuhörer, der ZuschauerInnen. Diese allgemeine Suche nach Aufmerksamkeit, hier ich habe etwas

23:29

mitzuteilen, komm zu mir, nein komm zu mir, komm zu mir und so weiter, die das surfen und die

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Unfähigkeit der Menschen, weil ihnen die Begrifflichkeiten für das Fehlen, was hier

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passiert, tatsächlich surfen und ausbeuten. Und darüber kippen uns jetzt einige Systeme aus dem

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komplexen Driften in solche Konflikte, die sich jetzt gesamtgesellschaftlich immer stärker

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polarisieren, die immer mehr Fahrt aufnehmen. Das kann man sich vorstellen wie einen Schneeball,

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der fängt ganz klein an und dann macht der Schnee da mit, das ist der wichtige systemische

24:09

Gedanke, der Schnee macht mit und der Ball rollt runter und wird dabei immer größer, nimmt immer

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mehr Schnee auf und jetzt schaufeln alle immer mehr Schnee in Richtung dieses Balls, der weiter

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bergab rollt und dadurch wird das Ding immer größer. Wir können aufgrund der Analyse der

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Systeme, die wir hier sehen vom Formwelteninstitut, das ist unser Institut, ganz klar die Empfehlung

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aussprechen, nehmt auf keinen Fall mehr an der Polarisierung teil. Es gibt einen Ausweg für

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die Gesellschaft aus dieser Problematik heraus und ich hatte das vorhin gesagt, dass sich unsere

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Forschung interessanterweise immer mit dem deckt, was Experten schon auf den Punkt bringen konnten.

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Das haben wir hier auch, dass Krisen- und Konfliktforscher und unter anderem auch

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Kriminologen sagen, wir müssen hier dialektisch werden, heißt hinkommen in Richtung wechselseitiges,

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verständigungsorientiertes Arbeiten und das ergibt auch die Formulein hier, dass wir als erstes in

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der Gesellschaft die Möglichkeit schaffen müssen, verstehensorientierter vorzugehen. Damit meine ich

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nicht Verständnis zu haben für Hardcore-AfD, sondern was ich damit meine ist, da liegen Anliegen

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hinter bei den Wählern und diese Anliegen sind durchaus interessant und decken sich in vielen

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Punkten mit den Anliegen jener, die sie bekämpfen und die herauszuarbeiten in den Talkshows, in den

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Medien. Das ist unsere Aufgabe, nur wir haben das Problem, dass die meisten Menschen nicht wissen,

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wie sie sowas machen sollen. Ihnen fehlt das Wissen dazu. Ja, das nehme ich auch wahr. Ich sitze ja

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dann mittendrin und auch noch in so einer rechten Hochburg, wie es so beschrieben ist und diese

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starke Polarisierung. Also entweder oder, also wenn du nicht für mich bist, dann bist du dagegen. Wenn

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du nicht für Demokratie bist, bist du Nazi. Wenn du nicht diese Regierung gut findest, dann bist du

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gegen und was weiß ich. Also all das, also irgendwas, entweder oder Geschichten, da klingeln

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bei mir auch Alarmglocken auf der anderen Seite. Selbst die sagen, AfD ist eine Riesengefahr und wir

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können da nicht mitmachen, da müssen wir doch endlich mal was, da muss doch einer aufstehen und

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was tun oder wir müssen doch was tun. Dann ist es ja auch wieder ein Dagegen und da müssen wir

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Aufmarsch machen und das ist ja wieder ein Kampf dagegen. Ihr habt ja damals vor der Nazi-Zeit ja

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alle nur zugeguckt. Ja, das darf sich nicht wiederholen, wir müssen jetzt aufstehen und

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was tun. Aber ich bin vom Herzen raus, denke ich mir, auf der einen Seite kann ich es nachvollziehen,

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auf der anderen Seite sage ich, das kann nicht der richtige Weg sein, dass Menschen gegen Menschen

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kämpfen, egal in welcher Form. Und wer fällt dahinter runter? Und diesen Austauschenden,

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Raum zu geben, das was es jetzt braucht, um diesen Schneeball aufzuholen. Hast du da konkrete

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Ideen, wie das gelingt? Ja, also wenn wir uns die Formlines anschauen, wie wir hier von A nach B

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kommen, ist einer der ersten Schritte, wir kommen von diesem komplexen Driften, von dem ich gesprochen

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habe, nicht direkt zurück zum ko-kreativen System der Demokratie. Wir haben aber im Hintergrund die

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Demokratie noch am Laufen. Noch sind wir nicht da, dass wir komplett in die Polarisierung gekippt

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sind, dann hätten wir Bürgerkrieg. Ja, sondern wir haben noch unser ko-kreatives System und da

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sind auch Merkmale, die uns zeigen, dass das der Fall ist. Was hier passieren muss entlang der

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Formline ist, im ersten Schritt müssen Silos bauen, in denen verständigungsorientiert gearbeitet

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wird. Das kann zum Beispiel motiviert sein durch mehr basisdemokratisches Arbeiten, das kann

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motiviert werden durch Talkshows, in denen die Rhetorik stark reflektiert wird, sodass Menschen

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mitbekommen können, wann sie manipuliert werden sollen. Dass auf der einen Seite die Anliegen

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gehört und zusammengeführt werden, diese Gruppe meint dieses, jene Gruppe meint jenes, dort gibt

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es Überschneidungen in dem Bereich, seht ihr wohl, da gibt es Verständigungsmöglichkeiten, also sowas

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zu zeigen. Gleichzeitig bin ich nicht der Ansicht, dass wir hier an dieser Stelle nicht weiter kämpfen

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sollten gegen AfD und andere faschistoide Kräfte. Also ich sage jetzt bewusst faschistoid im Sinne

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von tendenziell kann das in Richtung Faschismus tatsächlich kippen und das passt auch zu den

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Resultaten, die wir hier sehen aus der Kooperationsforschung, die Idee, du musst

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hingehen und den bad boys in der Demokratie, also denen, die versuchen die good boys oder good

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girls auszubeuten, denen musst du Strategien entgegensetzen, die sehr klar machen bis hierhin

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und nicht weiter. Dazu gehört meiner Ansicht nach in den Talkshows und in den Politforen überall

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auf die Meta-Ebene zu gehen und von dort aus Menschen zu ermöglichen zu erkennen, wo sie

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manipuliert werden. Das wird nicht leicht werden, denn in Bildungssystemen, die das nicht vorbereitet

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und wo Menschen Angst davor haben, als Unwissende schlecht dazustehen, was eigentlich absurd ist,

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denn in Komplexität sind wir alle immer Unwissende, auch wir wissen nicht nur, wir wissen eben auch eine

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ganze Menge nicht und bringen auch...